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1. Teil 2 - S. 87

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 43. Das Königreich der Niederlande (Holland). 87 unterschied. Daher ist es seit 1830 ein selbständiges erbliches Königreich, welchem alle europäischen Mächte volle Neutralität zugestanden haben. Die Herrscher sind aus dem deutschen Hause Sachsen-Koburg. Die be- deutendsten Städte sind: Im Berglande: Lüttich, an beiden Seiten der Maas, Uni- versität, 160 000 Einw., Hauptsitz der Waffen- und Tuchfabrikation, inmitten von Hüttenwerken und Bergbau. — Verviers mit vielen Tuch- und Seidenfabriken. — Namur, Festung am Zusammenfluß der Sambre und Maas. Im Hügel- und Tieflande: Brüssel, Haupt- und Residenz- stadt, schön gebaut, mit einer Oberstadt, dem Wohnsitz der reichen, französisch sprechenden Bevölkerung, und einer Unterstadt, wo die flämischen Fabrikarbeiter wohnen. Viele Fabriken für Teppiche und Spitzen. 600000 Einw. — 16 km s. von Brüssel liegt das Schlachtfeld von Belle Alliance oder Waterloo, wo die Preußen unter Blücher und die Engländer unter Wellington 1815 Napoleon I. besiegten. — Ant- werpen, an der hier für Seeschiffe fahrbaren Schelde, Haupt- und Zentralfestung für Belgien, sehr bedeutende Handelsstadt in Petroleum, Kaffe, Baumwolle (die zweite des Festlandes), 280000 Einw. — Strom- aufwärts Gent, ebenso wie Brügge schon im Mittelalter durch die flandrischen Tuche berühmt. — Ostende, weltbekanntes Seebad am flachen Dünenstrande und Überfahrtshafen nach England. §42. Das Grotzherzogtum Luxemburg zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien gelegen, ist von eisen- reichen Gebirgszügen, den Ausläufern der Ardennen, und der lothringischen Hochfläche durchzogen, die von Wald bedeckt sind. Seine Bevölkerung, die deutsch und katholisch ist, treibt daher Bergbau, in dem n. Hügellande Ackerbau. An dem kurzen Stück des l. Moselufers, das zu dem Ländchen gehört, wird Wein und Obst angebaut. Dem völlig unabhängigen Staat, der dem deutschen Zollverein angehört, ist auch Neutralität zugestanden. Hauptstadt Luxemburg. §43. Das Königreich der Niederlande (Holland). 1. Lage und Bodenbeschaffenheit. Die Niederlande liegen zwischen der Nordsee, welche einen tiefen Einschnitt, die Zuider- see (= Süderfee, im Gegensatz zur Nordsee) bildet, Deutschland und

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 32

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 32 — — 12°. — In Greenwich kulminiert die Sonne 6 St. 32 Min. sqo = 392 Min. früher als in Mexiko, folglich liegt Mexiko = 98° westl. als Greenwich. In Greenwich kulminiert die Sonne 56 Min später als in Prag, folglich liegt Prag -j- = 14° östlicher als Greenwich. 4 § 40. Mitteleuropäische Zeit. Die Uhren in Deutschland wurden bis zum 1. April 1893 nach der durch die Kulmination der Sonne bestimmten Ortszeit gestellt. Diese Zeit ist nicht für alle Orte in Deutschland gleich, weil die Sonne nicht zu gleicher Zeit allen Orten in Deutschland kulminiert. Bei einer verschiedenen Zeit in den einzelnen Orten eines Landes lassen sich genaue Fahrpläne der Eisenbahn nicht so leicht aufstellen als bei einer einheitlichen Zeit. Die Eisenbahnverwaltungen haben daher in fast allen Ländern schon längst bei der ersten Aufstellung eines Fahrplanes nach einer allen Orten desselben Landes gleichen sogen. Einheitszeit gerechnet. Das ist in England die Zeit von Greenwich, in Frankreich diejenige von Paris, in Spanien die von Madrid, in Italien die von Rom, in der Schweiz die von Bern, in Belgien die von Brüssel, in Holland die von Amsterdam, im westlichen Rußland die von Petersburg, im östlichen Rußland die von Moskau, in Schweden und im Deutschen Reiche die des 15. Meridians östl. von Greenwich. So lange die Eisenbahnverwaltungen nur im innern Verkehr diese Einheitszeit anwenden und nicht durch die Bahnuhren in den einzelnen Orten danach gestellt und die Fahrpläne danach eingerichtet werden, hat die Annahme einer Einheitszeit seitens der Eisenbahnen feine Bedeutung für das übrige bürgerliche Leben. Dies tritt erst dann ein, wenn die Eisenbahnen auch für den äußeren Verkehr nach der Einheitszeit rechnen, also auch alle Bahnuhren danach gestellt und die Fahrpläne danach gemacht werden. Dann wird neben der Einheitszeit der Eisenbahn die Ortszeit sich nicht halten können; denn bei dem heutigen großartigen und immer noch steigenden Verkehr spielt die Eisenbahn eine so tief in das öffentliche Leben einschneidende Rolle, daß es nicht gut angehen wird, Orts- und Eisenbahnzeit zu trennen, und da es im gewöhnlichen Verkehr auf einige Minuten früherer oder späterer Zeit nicht ankommt, im Eisenbahnverkehr jedoch eine einzige Minute von größter Wichtigkeit sein kann, so wird schließlich die Eisenbahnzeit, also die Einheitszeit des betreffenden Landes, auch für das ganze bürgerliche Leben maßgebend und für dasselbe als gesetz-

3. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 87

1846 - Berlin : Klemann
Mederlande. 87 mont und H vor ne- werden in Brüssel hingerichtet, der nach Deutschland entflohene Wilhelm von Oranien ge- ächtet. Die ersten Versuche Wilhelm's zur Befreiung des Landes mißlingen; ap aber die Meergeusen 1572 Briel und Vliessingen erobern, erklären sich die nördlichen Pro- vinzen für ihn. Allgemeiner Aufstand. 1573. Alba wird abgcrufen, nachdem er in 6 Jahren 18,000 Menschen dem Blutgericht geopfert. Sein Nachfolger, der milde Reque- sens (1573—1576), vermag den allgemeinen Aufstand nicht zu dämpfen. Unter Juan d'austria (1576—1578) plün- dern die unbezahlten spanischen Truppen mehrere der reich- sten Städte; die noch ruhigen südlichen Provinzen ver- binden sich mit den nördlichen durch die Pacification zu Gent, 1576, zur Vertreibung derselben. Alexander von Parma ( 1578 — 1592) beruhigt die (südlichen Provinzen und wendet seine Macht gegen die nördlichen, welche sich 1579, 23. Jan. durch die Utrechter Union zu gegensei-, tiger Vertheidigung verbünden. An Geldern, Zütphen, Holland, Utrecht und Groningen schließen sich bald auch Friesland und Oberyfsel. — 1581 wird dem Könige der Gehorsam aufgekündigt, nachdem bis dahin der Krieg in seinem Namen geführt worden. Nachdem Wilhelm I. 1584 durch Meuchelmord gefallen, übernimmt sein Sohn, der tapfere und kluge Moritz von Oranien, den Ober- befehl und wird statt Leicester, der von Elisabeth mit Hülss- truppen geschickt worden, Statthalter (1587—1625). 1589. Philipp Ii., nachdem er unermeßliche Mittel zur Un- terjochung der Niederlande vergebens ausgeopfert, tritt die- selben an seine Tochter Jsabella und ihren Gemahl Al- brecht, Erzherzog von Oestreich, ab, die aber von der Union nicht anerkannt werden Die Holländer erobern den größten Theil der portugiesi- schen Besitzungen in Ostindien; Gründung der ostindischen Compagnie 1602. Amsterdam hebt sich gegen Antwerpen,

4. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 265

1836 - Leipzig : Schumann
265 Iii, Kultur-Geographie. während der Winter- und Frühlingsmonate gewöhnlich in ziemlich schlech- tem Zustande, weil der häufige Regen und das Wasser des geschmolzenen Schnees nachtheilig einwirken; die Ausbesserung verursacht immer Ko- sten und Arbeit. In einigen Gegenden jedoch finden Ausnahmen statt, wie in manchen südlichen Departements Frankreichs, die sehr trocke- nes Klima haben, oder in mehren Ländern Deutschlands, wo es schon lange Chausseen giebt, die sich in vortrefflichem Zustande be- finden, wie in Preußen, am Rhein rc. — Jtalien und einige Länder Mittel-Europa's haben zum Theil noch Straßen aus den Zeiten des Alterthums, die sehr gut gepflastert sind, und sich durch eine Dauerhaftigkeit auszeichnen, die unseren Steindämmen und macadamisirten Chausseen kehlt. Die von Rom nach Neapel führende appische Straße (Via appia) ist älter als unsere Zeitrechnung. §. 1104. Am schwierigsten und mit den meisten Kosten ver- bunden ist das Anlegen einer Straße über ein Gebirge, wie z. B. über die Alpen. Die Hauptstraßen, welche über die Alpen führen, haben wir schon §. 368. namhaft gemacht. Besonders merkwürdig sind die über den Simplón und Montcenis, welche der Kaiser Na- poleon bauen ließ. Die über den Simplón war bis 1801 für Wagen gar nicht zu passiren. In diesem Jahre ward der Bau be- gonnen und mit Hülfe von mehr als 3000 Arbeitern schon im Jahre 1805 vollendet. Etwa 50 Brücken mußten über tiefe Schlünde gebaut, Wege in den Felsen gehauen und zum Theil 200 Fuß hohe Wälle und Brustwehren aufgeworfen werden, um die Straße gegen Lavinen zu sichern. So ist es möglich geworden, daß man den Weg über den Simplón, ohne alle Gefahr, zu Wagen in etwa 11 Stunden recht bequem zurücklegen kann. Um so mehr ist zu bedauern, daß die piemontesische Regierung den Theil der Straße, der auf ihrem Gebiete liegt, aus politischen Gründen fast vorsätzlich verfallen läßt. — Die Straße über den Montcenis ist seit 1811 vorhanden. §. 1105. Großbritannien wird in jeder Richtung, wie von Kanälen, so auch von Eisenbahnen (siehe unten) und Heer- straßen durchzogen; diese letzteren sind in den gebirgigen Gegenden von Schottland und Wales zum Theil noch sehr schlecht; die in den ebenen Grafschaften jedoch sämmtlich vortrefflich gebaut und werden bereits schon theilweise mit Dampswagen befahren. Viele Brücken, von Stein sowohl als Eisen, vereinigen Festigkeit mit Leichtigkeit und Schönheit. Auch in Ire land sind die Straßen vortrefflich, und vor etwa fünfzig Jahren waren sie selbst in besserm Stande als die englischen. §. 1106. . Die Straßen in den von Britten gegründeten Ko- lonien sind immer besser als jene in den spanischen und portu- giesischen. In Süd-Amerika zum Beispiel giebt es fast nur Stra- ßen zur Verbindung der Bergwerks- und einiger anderer Distrikte mit den Seehäfen, von wo die Produkte ausgeführt werden; allein auch diese sind meist nur für Maulthiere zu passiren. Man hat auch mehre Straßen durch die Anden gebaut; allein bei den un- geheuren Schwierigkeiten, welche das Terrain entgegenstellte, bei dem Mangel an Geschicklichkeit und Umsicht der Baumeister sowohl, als

5. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 37

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Mitteleuropa. — Das Deutsche Reich. 37 Nitteleuropa. Überblick. Bestandteile. Mitteleuropa umfaßt das Deutsche Reich, Österreich- Ungarn, die Schweiz, das Großherzogtum Luxemburg, das Königreich Belgien und das Königreich der Niederlande (Holland). Es besteht also aus mehreren selbständigen Staaten. Die Bevölkerung ist zum weitaus größten Teile deutsch. Bodengestalt und Abdachung. Der Norden ist Tiefland (das Nord- deutsche, Holländische und Belgische Tiefland), die Mitte Mittelgebirgsland (die Deutschen Mittelgebirge), der südlichste Teil ist Hochgebirge (die Alpen). Demnach hat der Boden von Mitteleuropa einen stufenartigen Aufbau. Er dacht sich nach Norden ab. Dieser Bodengestaltung entspricht auch die Hauptrichtung der mitteleuro- peitschen Flüsse pou Süden nach Norden. Dorthin fließen Rhein, Ems, Weser, Elbe, Oder, Weichsel und Memel. Nur die Donau geht nach Osten. In welche Meere münden diese Flüsse? Der größte und wichtigste Staat Mitteleuropas ist das Deutsche Reich, unser Vaterland. Das Deutsche Reich. Geographische Lage. Das Deutsche Reich erstreckt sich von 471/2° bis fast 56° n. Br.; es gehört demnach der nördlichen gemäßigten Zone an. Seiner geographischen Länge nach dehnt es sich von 6° bis 23° östl. von Greenwich (grinitsch) aus; es fällt somit in das Gebiet der mitteleuropäischen Zeit. Diese wird bestimmt nach dem Meridian von Stargard = 15° östl. L. Verkehrslage und politische Grenzen. Deutschland liegt in der Mitte Europas; die größten und mächtigsten Staaten des Festlandes umklam- meru es; diese Grenzländer sind: im Osten das Kaisertum Mußland und das Kaisertum Osterreich, im Süden gleichfalls das Kaisertum Österreich, im Süd- westen die Schweiz, im Westen die Republik Frankreich und das Großherzogtum Luxemburg, im Nordwesten die Köniareiche Belgien und Holland und im Norden das Königreich Dänemark. Mit Rücksicht auf seine geographische Lage nennt man Deutschland das Herzland Europas. Günstig ist diese Lage für den Binnenverkehr, ungünstig dagegen im Kriegsfalle. Naturgrenzen. Das Deutsche Reich wird vom Kaisertum Österreich im Süden durch die Alpen, im Osten durch die Salzach, den Inn, den Böhmerwald, das Erzgebirge und die Sudeten geschieden. Im Norden sichern es die Nord- und Ostsee. Gegen Rußland, Frankreich, Belgien und Holland sind jedoch Deutschlands Grenzen (von den Vogesen abgesehen) völlig offen und bedürfen eines künstlichen Schutzes. Diesen gewähren zahlreiche Festungen längs der West- und Ostgrenze des Reiches. Deutschlands Grenzen sind nur teilweise von der Natur vorgezeichnet.

6. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 19

1911 - München : Oldenbourg
Das Königreich der Niederlande. 19 Wechselbeziehung zwischen Land und Leuten. Mit Geschick und Ausdauer verstanden es die Holländer, die natürlichen Gaben ihres Landes bestens zu verwerten und die entgegenstehenden Hindernisse niederzuwerfen. Ja, sie haben im Kampfe mit der Natur sonst Unerreichtes geleistet. Das ehedem so unwirt- liche Land, das die Alten ob seines Sandes und seiner Sümpfe für uubewohn- bar hielten, schufen sie allmählich zu einem kleinen Paradiese um. Sie trockneten Sümpfe und Seen aus (z. B. das Haarlemer Meer), regelten die Flußlüufe und deichten sie ein und legten zahlreiche Kanüle an (z. B. den Nordseekanal von Amsterdam direkt zur Nordsee). Den furchtbarsten Kampf hatten sie mit dem Meer zu be- stehen, da der vierte Teil des Landes niedriger liegt als der Wasserspiegel des Meeres. Wo nicht hohe Dünen das Land vor Überschwemmung schützten, waren daher überall mächtige Dammbauten aufzuführen. Aber auch dem Meer selbst rangen die Niederländer große Strecken Landes ab und gewannen dadurch frucht- baren Marschboden (die sog. Polder). In keinem Lande der Welt tritt das Walten des Menschen als des „Herrn der Erde" so augenfällig zutage wie in Holland. Der unablässige Kampf mit dem Meer macht es begreiflich, daß Tatkraft, Standhaftigkeit und Geduld sowie Überlegung, Vorsicht und Zähigkeit zu hervor- stechenden Charaktereigentümlichkeiten des Holländers wurden. Die großartigen Erfolge in diesem Kampfe und das Bewußtfein, alles selbst geschaffen zu haben, erfüllen ihn auch mit berechtigtem Selbstgefühl und Freiheitsstolz. So ist der Charakter der Holländer in hervorragender Weise von den Einflüssen seiner Landesnatur bedingt, so sehr, daß fast nirgends sonst in der Welt der Boden in gleich hohem Grade zum Erziehnngsraume der Menschen geworden ist. Landschaften und Siedelungen. Die wirtschaftlich bedeutsamsten Gebiete Hollands find die dem Meer zunächst gelegenen Landstriche, die echten Nieder- lande in den Marschen. Ihnen gehören alle größeren Siedelungen an, vor allem Amsterdam (560000 Einw.) und Rotterdam (400000 Einw.), die zwei her- vorragendsten Handelsplätze und Seehäfen Hollands und Welthäfen ersten Ranges, dann die Universitätsstadt Utrecht. Am Dünensaume der Küste: der Haag, die Residenz des Königs, 270000 Einw., mit dem benachbarten Seebad Scheveningen. Vlissingen hat sich erst in jüngster Zeit infolge des starken Personenverkehrs von und nach England und infolge seiner guten Bahnverbindungen mit dem Hinterlande zu einem bedeutenden Handelshafen entwickelt. Das südliche Geestland hat besonders Schafzucht. Den Nordosten Hollands nimmt Westfriesland ein mit dem Hauptkern des Friesenstammes; hier Groningen in musterhaft kolonisiertem Moorland. Beziehungen Hollands zum Deutschen Reich. — Natur und Geschichte haben Holland in innige Beziehung zu nnserm deutschen Vaterlande gesetzt. Das ganze Mittelalter hindurch war Holland mit Deutschland vereinigt und erst Kaiser Karl löste es (1556) von seinem Mutterlande ab, um es Spanien anzugliedern. Diese unnatürliche Verbindung führte in der Folge zu dem 80jährigen Unabhängigkeits- kämpf der Holländer, der 1648 mit der Selbständigkeit Hollands endigte. Für Deutschland aber blieb das so wichtige Durchgangsland zur Nordsee verloren. Da-

7. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 25

1912 - Berlin : Oldenbourg
Großbritannien. 25 Den Nordosten Hollands nimmt Westfriesland ein mit dem Hauptkern des Friesenstammes; hier Groningen in musterhaft kolonisiertem Moorland. Beziehungen Hollands zum Deutschen Reich. Natur und Geschichte haben Holland in innige Beziehung zu unserm deutschen Vaterlands gesetzt. Das ganze Mittelalter hindurch war Holland mit Deutschland vereinigt, und erst Kaiser Karl V. löste es (1556) von seinem Mutterlande ab, um es Spanien anzugliedern. Diese unnatürliche Verbindung führte in der Folge zu dem 80jährigen Unabhängigkeits- kämpfe der Holländer, der 1648 mit der Selbständigkeit Hollands endigte. Für Deutschland aber blieb das so wichtige Durchgangsland zur Nordsee verloren. Dagegen bestehen in wirtschaftlicher Hinsicht noch heute sehr lebhafte Beziehungen zwischen Holland und Deutschland. Da dem Atlantischen Ozean näher gelegen als die deutschen Küstengebiete, bilden die Niederlande die natürliche Ausgangspforte für den Handel des industriellen Westdeutschland, und Rotterdam ist für diese Gebiete, was Haniburg und Bremen für das mittlere und östliche Deutschland sind. Auch der Handel Hollands ist großenteils Durchgangsverkehr. Holland hat auch auf Brandenburg-Preußen nachhaltigen Einfluß geübt; denn Holland und die Naffau-Oranier sind die Lehrmeister des Großen Kurfürsten gewesen. Wenn dieser in feinem eigenen Lande Kanäle gebaut, Festungen angelegt und über- seeische Kolonien gegründet hat, so ist ihm die Anregung hierzu von Holland geworden. England (Großbritannien und Irland). (315000 qkm, 45 Mill. Einw., auf l qkm 144.) Englands Weltmachtstellung. England (36 Mill.) ist die größte Kolonial- und Seemacht der Gegenwart und der erste Handelsstaat der Erde. Bis in die allerjüngfte Zeit stand es unbestritten auch als Industriestaat an erster Stelle. Neuestens aber treten die Bereinigten Staaten von Amerika und das Deutsche Reich in dieser Beziehung mit ihm in ernstlichen Wettbewerb. Die Grundlage der großartigen Machtentwicklung Englands bilden vor allem bedeutsame Naturgaben. Englands günstige Verkehrsbedingungen. Die Britischen Inseln sind nahe der Mitte der Landhalbkugel und erscheinen schon hierdurch in Bezug auf den Welthandel in hohem Grade bevorzugt. Ferner liegen ihnen gegenüber die kultiviertesten, verkehrsreichsten und dichtestbewohnten Länder Europas; auch den erzeugnisreichsten Teil Amerikas haben sie in ihrer Nähe. Anderseits gewährt die insulare Lage dem Lande und seinen Bewohnern eine im Verhältnis zu den meisten Festlandsgebieten weit größere Sicherheit vor feindlichen Angriffen. Als langgestreckte Insel hat Großbritannien den Vorzug einer großen Meeresnähe selbst für die am weitesten im Innern gelegenen Gebiete. Dieser Vorzug wird noch erhöht durch die von beiden Seiten tief in das Land ein- dringenden Buchten und durch die Schiffbarkeit mehrerer Flüsse, die im Unterlaufe in „ertränkten" Tälern fließen und infolge der Flutwelle und der reichlichen Niederschläge eine für die Kürze ihres Laufes erstaunliche Wasserfülle besitzen. Eine ganze Reihe von Städten dankt diefen Begünstigungen ihre heutige

8. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 25

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Großbritannien. 25 Den Nordosten Hollands nimmt Westfriesland ein mit dem Hauptkern des Friesenstammes; hier Groningen in musterhaft kolonisiertem Moorland. Beziehungen Hollands zum Deutschen Reich. Natur und Geschichte haben Holland in innige Beziehung zu unserm deutschen Vaterlande gesetzt. Das ganze Mittelalter hindurch war Holland mit Deutschland vereinigt und erst Kaiser Karl V. löste es (1556) von seinem Mutterlande ab, um es Spanien anzugliedern. Diese unnatürliche Verbindung führte in der Folge zu dem 80jährigen Unabhängigkeits- kämpfe der Holländer, der 1648 mit der Selbständigkeit Hollands endigte. Für Deutschland aber blieb das so wichtige Durchgangsland zur Nordsee verloren. Dagegen bestehen in wirtschaftlicher Hinsicht noch heute sehr lebhafte Beziehungen zwischen Holland und Deutschland. Da dem Atlantischen Ozean näher gelegen als die deutschen Küstengebiete, bilden die Niederlande die natürliche Ausgangspforte für den Handel des industriellen Westdeutschland und Rotterdam ist für diese Gebiete, was Hamburg und Bremen für das mittlere und östliche Deutschland sind. Auch der Handel Hollands ist großenteils Durchgangsverkehr. Holland hat auch auf Brandenburg-Preußen nachhaltigen Einfluß geübt; denn Holland und die Nassau-Oranier sind die Lehrmeister des Großen Kurfürsten gewesen. Wenn dieser in seinem eigenen Lande Kanäle gebaut, Festungen angelegt und über- seeische Kolonien gegründet hat, so ist ihm die Anregung hierzu von Holland geworden. England (Großbritannien und Irland). (315000 qkm, 45 Mill. Einw., auf l qkm 142.) Englands Weltmachtstellung. England ist die größte Kolonial- und Seemacht der Gegenwart und der erste Handelsstaat der Erde. Bis in die allerjüngste Zeit stand es unbestritten auch als Industriestaat an erster Stelle. Neuestens aber treten die Vereinigten Staaten von Amerika und das Deutsche Reich in dieser Beziehung mit ihm in ernstlichen Wettbewerb. Die Grundlage der großartigen Machtentwicklung Englands bilden vor allem bedeutsame Naturgaben. Englands günstige Verkehrsbedingungen. Die Britischen Inseln liegen nahe der Mitte der Landhalbkugel und erscheinen schon hierdurch in Bezug auf den Welthandel in hohem Grade bevorzugt. Ferner breiten sich ihnen gegenüber die kultiviertesten, verkehrsreichsten und dichtestbewohnten Länder Europas aus; auch den erzeugnisreichsten Teil Amerikas haben sie in ihrer Nähe. Anderseits gewährt die insulare Lage dem Lande und seinen Bewohnern eine im Verhältnis zu den meisten Festlandsgebieten weit größere Sicherheit vor feindlichen Angriffen. Als langgestreckte Insel hat Großbritannien den Vorzug einer großen Meeres nähe selbst für die am weitesten im Innern gelegenen Gebiete. Dieser Vorzug wird noch erhöht durch die von beiden Seiten tief in das Land ein- dringenden Buchten und durch die Schiffbarkeit mehrerer Flüsse, die im Unterlaufe in „ertränkten" Tälern fließen und infolge der Flutwelle und der reichlichen Niederschläge eine für die Kürze ihres Laufes erstaunliche Wasserfülle besitzen. Eine ganze Reihe von Städten dankt diesen Begünstigungen ihre heutige

9. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 11

1909 - Berlin : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 11 Kaisertum Österreich, im Süden gleichfalls das Kaisertum Österreich, im Südwesten die Schweiz, im Westen die Republik Frankreich und das Großherzogtum Luxem- bürg, im Nordwesten die Königreiche Belgien und Niederlande und im Norden das Königreich Dänemark. Mit Rücksicht auf seine geographische Lage nennt man Deutschland das Herzland Europas. Günstig ist diese Lage für den Binnenverkehr, ungünstig dagegen im Kriegsfalle. Naturgrenzen. Das Deutsche Reich wird vom Kaisertum Österreich im Süden durch die Alpen, im Osten durch die Salzach, den Inn, den Böhmerwald, das Erzgebirge und die Sudeten geschieden. Im Norden sichern es die Nord- und Ostsee. Gegen Rußland, Frankreich, Belgien und Holland sind jedoch Deutschlands Grenzen (von den Vogesen abgesehen) völlig offen und bedürfen eines künstlichen Schutzes. Diesen gewähren zahlreiche Festungen längs der West- und Ostgrenze des Reiches. Deutschlands Grenzen sind nur teilweise von der Natur vorgezeichnet.x) 5 Wo 675 510 530 500 150 320 315 300110 Größenverhältnis dcr europäischen Staaten in Tausenden von qkm. Größe und Einwohnerzahl. Das Deutsche Reich hat einen Flächen- inhalt von 540000 qkm; nur Rußland und Österreich-Ungarn übertreffen es hierin. Seine Bevölkerungszahl beträgt rund 60 Mill. Eiuw., und hierin geht ihm nur Rußland voran, Unter den europäischen Staaten nimmt Deutschland nach seiner Größe den dritten, nach seiner Einwohnerzahl den zweiten Rang ein. Übersicht der Bodengestalt und Bewässerung Deutschlands. Der Boden des Deutschen Landes senkt sich in Stufen von Süden nach Norden; dadnrch entstehen drei natürliche Hauptgebiete: das Alpengebiet, die Deutschen Mittelgebirge und __das Norddeutsche Tiefland. *) Gebirge, Nüsse, Seen und Meere bilden Natucgrenzen Politische Grenzen werden durch Verträge festgesetzt.

10. Länderkunde von Europa mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 74

1909 - Breslau : Hirt
74 Ii. Länderkunde von Europa. 6. Regierungsform. An der Spitze des Staates steht ein König, dessen Krone erblich ist. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bttbeten Belgien und die Niederlande auf kurze Zeit ein Königreich. Aber die Verschiedenheit der Abstammung und mehr noch der religiöse Gegensatz der Bewohner füijrteu zu einer Losreißung Belgiens im Jahre 1830; zugleich erklärten die europäischen Großmächte das Land für neutral. Auswärtige Besitzung des Königreichs ist die Kongokolonie im tropischen Afrika. ' - l; Ak. 7. Nberfichmabelleo Im. wallonischen Süden . In der Mitte.............. Im flämischen Norden. . Lüttich 170, Verviers 50, Namur 32, Charleroi 27, Spa 8, Mons. Brüssel 625, Waterloo, Belle-Alliance, Ligny. Antwerpen 305, Gent 165, Brügge 55, Ostende 42. c) Königreich der Niederlande (Holland). 33000 qkm, reichlich zweimal so groß wie das Königreich Sachsen, 5,7 Mill. E. 1. Lage. Das Königreich der Mederlande, nach der volkreichsten, den Kern des Landes bildenden Provinz kurzweg Holland genannt, erstreckt sich zwischen dem Meridian von Aachen und dem von Hamburg—bremerhaven- Wilhelmshaven. Es ist die westlichste Landschaft des Norddeutschen Tieflandes. Durch die Nordsee im 14 und W, durch Moor, Sumpf und Heide im 0 geschützt, bildet es eine Art Jnselreich. Die 750 km messende Küstenausdehnung, die tiefen, treffliche Verkehrswege bildenden Einbuchtungen der Schelde-, Maas- und Rheinmündungen, die weit ins Land vordringende Südersee und der an der Ostgrenze liegende Dollart verketten Holland aufs engste mit dem Meere und weisen es auf Schiffahrt und Handel hin. Auch die schmale, dem Meere sich anschmiegende Form des Landes, in dem kein Ort mehr als 180 km vom Meer entfernt ist, läßt es als echtes Küstenland erscheinen. Inwiefern bilden Rhein, Maas und Schelde wichtige Verkehrsstraßen nach dem Deutschen Reiche, nach Frankreich und Belgien? Von Wichtigkeit für die wirtschaft- liche Entwicklung Hollands ist auch die Nähe des industriellen England. 2. Küste. Die Küste Hollands ist ein Teil der Dünenküste, die sich von Calais bis zur Nordspitze Jütlands erstreckt. Im mittleren Teile bilden die bis 60 m hohen Dünen einen geschlossenen Wall, der das dahinterliegende Land gegen das Meer schützt. Im X haben Sturmfluten die Dünenkette zerrissen und dadurch die Westfriesischen Inseln geschaffen, die durch das Wattenmeer von dem Festlande getrennt werden. Im 8 aber sind durch die Schlamm- ablagerungen zahlreiche Inseln entstanden. 1 1 Ein Drittel der belgischen Bevölkerung lebt in Städten. Je mehr die Großindustrie eines Landes sich entwickelt, desto größer ist die Zahl der Städtebewohner.
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